Beschneidung PDF Drucken E-Mail
Beschneidung

Beschneidung (med. Zirkumzision) ist eine Operation, bei der die Vorhaut ringförmig entfernt wird. Bei der Beschneidung wird die Vorhaut abgeschnitten und so die Eichel (meist vollständig) freigelegt – im Gegensatz zur partiellen Beschneidung, bei der nur ein Stück Vorhaut entfernt wird. Die Beschneidung ist ein chirurgischer Eingriff, der gewöhnlich bei lokaler Betäubung ambulant durchgeführt wird. Die Heilung der Wunde dauert ein bis zwei Wochen.


Eine Beschneidung wird meist aus gesundheitlich-hygienischen, religiös-ethischen oder ästhetischen Gründen durchgeführt:

* Die (partielle) Beschneidung gilt als Standard-Therapie bei einer (schmerzhaften) Vorhautverengung (med. Phimose), bei der die Vorhaut so weit verengt ist, dass sie bei einer Erektion nicht ungehindert über die Eichel zurückgleitet.
* (Mangelnde) Sauberkeit ist kein zwingendes Motiv mehr für die Beschneidung: Ablagerungen aus Schweiß, Urin, Hautschuppen etc. (med. Smegma, vgl. Nillenkäse) waren früher vielleicht ein Hygieneproblem – sind heute aber auch ohne Beschneidung vermeidbar (und mitunter sogar Fetisch).
* Darüber hinaus hoffen Forscher durch die Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion zu senken: Studien an afrikanischen heterosexuellen Männern haben diesen Zusammenhang nahe gelegt. Als Erklärung führen Wissenschaftler das "Austrocknen" der Schleimhaut auf der Innenseite der Vorhaut, am Vorhautbändchen (med. Fernulum praeputii) und in der Eichelfurche an. Dort befinden sich besonders viele Zellen, die das HI-Virus als Eintrittspforte nutzt. Kontrollstudien an amerikanischen homosexuellen Männern haben diesen Zusammenhang aber nicht bestätigt. Daher betonen Experten, dass die Beschneidung nur eine zusätzliche Maßnahme im Kampf gegen Aids und kein Ersatz für die Benutzung von Kondomen sein kann.
* Bei Juden und Moslems ist die Beschneidung ein ritueller Bestandteil der Religion. Auch in den USA ist die Beschneidung des Neugeborenen (unabhängig vom Glauben) weit verbreitet. Englische Einwanderer puritanischen oder calvinistischen Glaubens brachten die Beschneidung als "Therapie" gegen Selbstbefriedigung mit auf den neuen Kontinent.
* Ob ein beschnittener Schwanz ("cut") nun schöner ist als ein unbeschnittener ("uncut"), darüber lässt sich streiten: Für beide Lager – mit "Mütze" oder "Glatze" – gibt es Fans. Weltweit ist heute wohl jeder 4. Mann beschnitten.
* Letztlich versprechen sich viele Männer durch die Beschneidung eine längere "Standzeit": Richtig ist, eine Beschneidung legt die Eichel dauerhaft frei. Dadurch "verhornt" die Eichel, sie wird unempfindlicher. Aber: Vor vorzeitigem Abspritzen schützt auch die Beschneidung nicht!


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