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mikeNein, ich bin nicht bi!

Hallo, kurz zu meiner Person: Ich männlich, bin mittlerweile 24 und lebe in Rostock, ich denke das reicht. Mein Coming Out:

Ich merkte schon in meiner Kindheit das ich femininer war als andere Jungs und spielte lieber mit Puppen und Barbies als mit Autos....dann mit ca. 13/14 habe ich es geliebt die sehr schönen Kleider meiner Mutter zutragen und mich zu schminken, eine damalige Freundin hat davon Fotos gemacht.
Meine Mutter war natürlich nicht dabei :-) Ich sagte zu meiner Mutter, sie möchte bitte die Bilder entwickeln lassen und abholen und wichtig ist, das sie sich nicht die Bilder ansieht. Sehr naiv von mir...naja, sie fragte mich was das soll und ob ich ihr was sagen möchte...das fragte sie mich öfters....
In der Schule war es den meisten klar das ich schwul oder bisexuell bin....naja, dann hatte ich auch ne Freundin...aber alles nur um zu zeigen: Ich bin nicht SCHWUL!!!! War alles sehr hart für mich....dazu ist noch zu sagen, das ich auf einem Dorf mit 500 Einwohnern gelebt habe und man kannte sich halt...wie es nun auf einen Dorf so ist :-)

Mit 16 zog ich nach Schwerin in ein Internat um meine Ausbildung zu machen....das war natürlich eine Zeit in der ich mich schnell entwickelte und das Leben genießen konnte....Nun wird´s kompliziert : Eines Sonntags war ich (16) bei einer Freundin und erzählte über meine Erlebnisse und meinen Gefühlen zu Männern. Sie war die Nichte von den besten Freunden meiner Mutter und ihrem Mann, welche auch eine Tochter hatten die damals 12 war. Sie belauschte das Gespräch und hörte auch was ich sagte: "Ich bin Schwul."   Das sagte sie natürlich ihren Eltern, also den besten Freunden meiner Mutter und ihrem Mann. Dann nahm es seinen Lauf... Ich fuhr Sonntagabend wieder nach Schwerin, wo ich dann einen Anruf meiner Mutter bekam. Sie fragte mich, ob es stimmt was im Dorf erzählt wird....ich dachte nur: " SCHEISSE!" Ich tat ahnungslos....meine Mutter hatte Probleme damit das Wort Schwul auszusprechen und sagte “Bi”.....ich: “Nööööööööööö!” Naja, im Laufe der Zeit sprach sie mich immer mal wieder an...bis es dann so war: Sie war sehr traurig darüber, das ich es ihr nicht selber gesagt habe, sie ist doch meine Mutter und Mütter merken sowas....naja, mittlerweile ist alles ganz easy....... Also, seid ehrlich und lebt, wie ihr möchtet! Mein Vater allerdings reagierte ganz anders, er lebte in Hamburg und ich sah ihn nur alle 2 Wochen.....wir hatte lange keinen Kontakt..... Im Januar 2013 rief ich ihn nach 6 Jahren an und wir erzählten...und so langsam wird der Kontakt wieder aufgebaut, so gut wie es geht. Klar: Eine Vater-Sohn-Beziehung wird es nicht mehr geben...aber damit muss ich leben. Ich habe zum Glück eine großartige Mutter :-)

Auch wenn es Eltern gibt die damit nicht zurecht kommen - es ist euer Leben und ihr müsst sehen wie ihr euren Arsch an die Wand bekommt. Sorry, ich könnte auch sagen, wie ihr glücklich werdet.Alles gute euch :-)


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