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Heimat Szene?

Sieht man sich die Männerbilder in den schwulen Blättern und Livestyle-Magazinen an, muss man den Eindruck gewinnen, dass die schwule Szene nur aus jungen, gutaussehenden, gesunden und unversehrten Männern besteht. Kranke, arme, behinderte oder allgemein nicht dem herrschendem Ideal entsprechende Schwule dagegen kommen dort nur selten vor, ein großer Teil schwuler Lebensrealitäten wird ausgeblendet.

Das ist oft auch in der schwulen Szene so, in der sich in den letzten Jahren viele voneinander mehr oder weniger abgeschottete Teilszenen und Orte herausgebildet haben. Während früher ganz unterschiedliche Männer in die gleichen Lokale gingen, treffen sich heute in der einen Kneipe schwule Türken, in einer anderen nur ältere Schwule. Und trifft man an einem Ort nur auf „Lederkerle“, achtet man woanders darauf, dass nur gutaussehende Schwule bis 25 hereingelassen werden. Dabei ist ganz klar, dass jeder von uns früher oder später nicht mehr dem Ideal entsprechen wird. Jeder wird älter, jeder kann durch Krankheit oder Lebensumstände plötzlich nicht mehr richtig dazugehören, sich ausgegrenzt fühlen oder ausgegrenzt werden. 

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